Kontakte zu anderen Religionsgemeinschaften

Der Kontakt zu anderen Religionsgemeinschaften konzentriert sich in Bamberg vorwiegend auf die Katholiken, wahrscheinlich deswegen, weil diese den größten Anteil der Bamberger Bevölkerung ausmachen. In der Vergangenheit wurden auch muslimische Gemeinden in Bamberg kontaktiert. Nach Aussage von Gemeindesprechern gestaltete sich der Kontakt zur Gemeinde in der Tocklergasse offener und liberaler als der zur relativ konservativen Moschee am Schönleinsplatz. Mit der Gemeinde in der Tocklergasse fanden im Rahmen des "jüdisch-christlich-moslemischen Forums" gemeinsame Vorträge statt. Für solche interreligiöse Anlässe bestehen in Bamberg zwei Vereine. Es sind dies der "Ausschuss der christlich-jüdischen Zusammenarbeit" und der "Verein zur Förderung jüdischer Gesellschaft und Kultur e.V.". Beide Vereine betätigen sich in Form verschiedener Informationsveranstaltungen sowie Vorträgen und zählen zusammen ca. 160 Mitglieder. Als Zentrum dieser Arbeit ist die israelitische Kultusgemeinde bzw. die Synagoge zu bezeichnen, wohin sich alle Aktivitäten konzentrieren. Wie oben erwähnt, hat die jüdische Gemeinde regelmäßig Kontakt zu ihren christlichen Nachbarn und Nachbargemeinden sowie zum Erzbischof Karl Braun. Dieses Verhältnis zwischen Kultusgemeinde und Diözese manifestiert sich in einer "harmonischen Gemeinsamkeit mit den Christen" (siehe Heinrichsblatt Nr. 24, 13.Juni ´99), vereinzelten gemeinsamen Feiern, Informationsveranstaltungen, selten, so zu besonderen Anlässen, sogar in ökumenischen "Gottesdiensten" (im Rahmen des ökumenisch Möglichen, siehe Auftaktveranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit), gegenseitigem Verständnis, Toleranz, moralischer und ganz profaner Unterstützung, auf die ich im Zusammenhang mit dem Synagogenprojekt noch gesondert eingehen möchte.

Als ein Beispiel für diese Ökumene sei die Woche der Brüderlichkeit in Franken genannt, zu der auch zwei Veranstaltungen in Bamberg stattfanden. Am 7. März 1999 wurde dieser frankenweiten Woche der Brüderlichkeit in Nürnberg, mit einer religiösen Gemeinschaftsfeier in der Nürnberger Frauenkirche, durch Erzbischof Karl Braun, eröffnet. In dieser Woche wurden Fahrten zu Synagogen in Ottensoos, Schnaittach und Ermreuth angeboten. Zum Inhalt der Feierlichkeiten zählten Konzerte und Gedenkfeiern. Nach den Veranstaltungen in Nürnberg, fanden in der Zeit zwischen dem 14. und 21. März weitere Feierlichkeiten und Angebot in ganz Franken statt. Die Woche der Brüderlichkeit wurde in Fürth, Stadt und Landkreis, in Erlangen, Forchheim Ansbach und Bamberg begangen. Den Auftakt dieser Veranstaltungen am Sonntag, dem 14. März 1999 kennzeichnete in Bamberg eine christlich-jüdische Feier in der Christuskirche. An dieser nahmen unter anderem der evangelische Pfarrer Erhard Rahm, die Kulturreferentin der israelitischen Kultusgemeinde Bambergs, Erzbischof Karl Braun, der Oberkirchenrat Wilfried Beyhl aus Bayreuth und Oberbürgermeister Herbert Lauer teil. Am darauffolgenden Donnerstag wurde über das Thema "Begegnungen in Israel - Bamberger jüdische Zeitzeugen erzählen aus ihrem Leben" berichtet und informiert.

Zuletzt sei als Beispiel der gemeinsamen Arbeit und des Kennenlernens der je anderen Glaubensgemeinschaft, die Mitwirkung der Kulturreferentin der israelitischen Kultusgemeinde an einer Fortbildung für Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre der Diözese erwähnt. Ähnlich wie in den Schulen referierte die Kulturbeauftragte der israelitischen Kultusgemeinde während dieser Fortbildung über die Geschichte Israels und stellte sehr anschaulich jüdische Lebensgewohnheiten dar.


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