Quelle: wahrscheinlich Fränkischer Tag Bamberg, vom ?

Ehemalige Synagoge soll ein kulturelles Forum werden

Gotteshaus wird bald in neuem Glanz erstrahlen

KRONACH. ,,Die ehemalige Synagoge soll wieder ihre ursprüngliche Würde als Gotteshaus zurückbekommen", so Odette Eisenträger-Sarter, Vorsitzende des Aktionskrei­ses Kronacher Synagoge. Die dazu nötigen Bauarbeiten be­finden sich derzeit in der Endphase.

von Franz Hoftnann

Noch säumen Zementsäcke, Spachteln und Handwerker das Bild des Innenraumes der ehemaligen Synagoge. Von außen geben jedoch das neue Eingangsportal und hellaufleuchtende Fenster dem Betrachter bereits erste Hinweise auf ein sich auch im Inneren mit neuem Glanz erfüllendes historisches Gebäude.

 

Vieles wird erhalten bleiben

,,Im September wollen wir die Arbeiten abschließen", erklärt Arbeitskreismitglied Willi Zaich. Bis auf behindertengerechte Toiletten im Eingangsbereich soll der Originalzustand des ehemaligen Gotteshauses soweit wie möglich wiederhergestellt werden.

Öltanks und gefließte Wände beispielsweise hatten das Gebäude, das nach dem Krieg unter anderem vom Roten Kreuz genutzt wurde, verändert. Nachdem es rund zehn Jahre leer stand, war das einst als Gotteshaus genutzte Gebäude obendrein dem Verfall preisgegeben. 1992 hat sich dann der Aktionskreis dieses Bauwerkes angenommen.

Den Anstoß für die aufwendige Sanierung habe schließlich die Arbeit der 1999 vom ,,Internationalen Bauorden“ in Kronach verweilenden Jugendlichen gegeben.

Diese haben gegen Kost und Logis in der Synagoge Bauhilfsarbeiten getätigt. Erst dann habe das Landesamt für Denkmalpflege ,,Geschmack an einer Restaurierung“ gefunden. Diese Behörde war sodann ,,Anwalt einer Sanierung“, beschreibt Zaich den Lauf der Dinge.

Nachdem verschiedene öffentliche Stellen wie das Landratsamt und die Regierung von Oberfranken finanzielle Unterstützung zugesichert hatten, wurde die rund 225000 Euro teure Sanierung vom Eigentümer der Synagoge, der Stadt Kronach, genehmigt.

Nach Abschluss der im Januar begonnenen Bauarbeiten, soll das Gebäude für seriöse Veranstaltungen und als Gedenkstätte genutzt werden. ,,Wir wollen ein kulturelles Forum schaffen“ , erläutert die Vorsitzende Eisenträger-Sarter das neue Nutzungskonzept.

Konzerte und Ausstellungen dürften in der 1883 erbauten ehemaligen Synagoge somit bald Wirklichkeit werden. Über Einnahmen aus Flohmärkten will sich der für den Unterhalt zuständige Aktionskreis um Stühle oder aber auch um Möglichkeiten für modernen Medieneinsatz bemühen, damit auch Bildungswerke wie die evangelische Akademie Tutzing dort Veranstaltungen abhalten können. ,,Wir wollen aber kein zweites Kloster Banz“, legt Eisenträger-Sarter den Schwerpunkt der Einrichtung jedoch klar auf den kulturellen Bereich. ,,Unser Haus soll immer als Synagoge erkennbar bleiben“, kündigt die Vorsitzende eine Dauerausstellung über die Kronacher Juden auf der sanierten Frauenempore an.

Pünktlich zur 1000-Jahr-Feier der Stadt Kronach sollen die neuen Fenster auf der Straßenseite sogar farbig gestaltet werden, freuen sich die Arbeitskreismitgileder auf diese von Sponsoren getragene Maßnahme. Im Innenraum trifft der Besucher bereits heute auf einen neuen Sandsteinbelag, unter dem sich eine Fussbodenheizung versteckt. An neu verputzten Wänden und an einem Blick auf die farblich neuerfassten Originalzierbalken aus der Bauzeit von 1883 an der Decke können sich die Besucher künftig erfreuen.

Treppe restauriert

Mittels einer restaurierten Treppe kann man auf die ehemalige Frauenempore hochsteigen. Dort blickt man dann über eine verglaste Brüstung in den Synagogenraum. Dabei trifft auch die Apsis mit der Toranische das Auge des Betrachters. Diese wartet jedoch noch auf ihren Restaurator. Der habe aber bereits seinen Auftrag.

 

 

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
21. Februar 2003


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