Quelle: Fränkischer Tag Bamberg, vom 14.5.2001

Die Fronten verhärten sich

Linke Demonstranten zogen am Samstag gegen Rechte durch die Stadt

HERZOGENAURACH. Die Fronten zwischen linken und rechten Gruppierungen verhärten sich. Nachdem vor einer Woche ein Flugblatt der NPD hohe Wellen geschlagen hatte, versammelten sich am Samstagnachmittag nach einem erneuten Zwischenfall Demonstranten zu einer spontanen Kundgebung.

von Thomas Schäfer

Zu dem Vorfall soll es am Samstagmittag vor der Sparkasse gekommen sein. Zwei vermeintliche Neo-Nazis sollen dabei einen Jugendlichen bespuckt, beleidigt und mit einer Waffe bedroht haben. Wenige Stunden später kam es zu der Demonstration auf dem Herzogenauracher Marktplatz. Dabei wurde aus den Reihen der rund 50 Teilnehmer, darunter die Stadträtinnen Gerda Simon und Karin Peucker-Göbel sowie Mitglieder des "Antifaschistischen Aktionsbündnis", der Sachverhalt des Zwischenfalles per Megaphon verkündet.

Der bedrohte Jugendliche hatte sich nach der Tat hilfesuchend an Gerda Simon gewandt. Sie ist mit ihm nach eigenen Angaben sofort zur Polizei gegangen, damit Anzeige erstattet werden konnte.

Nachdem die "Antifaschisten" ihre Aktion auf dem Marktplatz beendet hatten, zogen sie über die Bamberger Straße Richtung Norden, so die Polizei.

Mit Plakaten und Transparenten machten sie deutlich, dass Faschisten in Herzogenaurach keine Chance haben sollen. Das Ziel des Zuges war die Heinestraße.

Dort griff die Polizei in das Geschehen ein. Neben Einsatzkräften aus Herzogenaurach war Unterstützung aus Höchstadt und Erlangen vor Ort, um die Demonstration aufzulösen. Der Leiter der Herzogenauracher Dienststelle, Edmund Breunig, und sein Stellvertreter Wolfgang Kistner machten dort deutlich, dass die Aktion nun zu Ende sei. Nach einer kurzen Diskussion machte sich der Zug auf den Weg zurück zum Markplatz.

Zum Vorfall an der Sparkasse befragt, erklärte Breunig, dass einer von zwei tatverdächtigen Personen mittlerweile ermittelt und festgenommen worden sei. Bei der Waffe, so der Inspektionsleiter weiter, handele es sich um eine Gaspistole. Das Tragen einer solche Waffe sei nur bei Versammlungen verboten. Die genauen Umstände der Tat vor dem Geldinstitut müssen noch ermittelt werden war von der Polizei am Sonntag zu erfahren. Die Aussagen der Demonstranten seien reine Mutmaßungen, so die Polizeidirektion Erlangen.

 

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
14. Mai 2001


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