Quelle: Fränkischer Tag Bamberg, vom  04.05.2001

von Jutta Behr-Groh

Eigentlich ist Thomas Starz ein Mensch nicht in, sondern aus Bamberg. Denn der 35-Jährige lebt seit 1992 in Bayreuth. Sein "Draht" in die Heimatstadt ist aber nach wie vor eng, was alle sehen können, die das Internet nutzen: Der angehende Hauptschullehrer hat die website "juden-in-bamberg. de" eingerichtet und damit ein Forum geschaffen, das - wie er hofft - anderen jungen Menschen den Zugang zu einem ihnen möglicherweise kaum bekannten Themenkomplex erleichtert. "Ich gehe von mir selbst aus", sagt Starz: "Ich hab 25 Jahre in Bamberg gelebt und keinen Bezug zur jüdischen Gemeinde gehabt. Ich hab gerade noch gewusst, wo die Synagoge liegt." Dann kam die Suche nach einem Thema für die Zulassungsarbeit und der Tipp eines Dozenten, sich mit Zeugnissen jüdischen Lebens in Bamberg zu befassen. Das Ergebnis war eine, wie er selbst urteilt, eher oberflächliche Betrachtung über Geschichte und Gegenwart der jüdischen Gemeinde Bamberg. Doch das Thema ließ ihn nicht mehr los. Bald entstand die Idee, die Ergebnisse seiner Recherchen in eine website umzusetzen. Seit etwa einem halben Jahr ergänzt Starz diese Basisinformationen mit aktuellen Nachrichten. Die Bamberger Ausgabe des Fränkischen Tags ist eine seiner Hauptquellen.

Starz möchte seine homepage zu einer Plattform ausbauen, die Links zu Schulen und Gruppierungen anbietet, die sich ebenfalls mit dem Judentum in Geschichte wie Gegenwart befassen. Er hat mit einem aktuellen Terminkalender begonnen und will die Grundinformationen, soweit es seine Zeit erlaubt, weiter ausbauen. So schwebt ihm ein virtueller, bebilderter Rundgang durch das Bamberger Hainviertel vor, dessen Erscheinungsbild stark von den Villen jüdischer Hopfenhändler geprägt ist.

Über die Israelitische Kultusgemeinde Bamberg hat Starz per Internet Verbindung mit Dr. Herbert Loebl aufgenommen, dem Verfasser des Rundschreibens "letter from bamberg". Damit pflegt der 78-Jährige bekanntlich von England aus die Kontakte und Information der ehemaligen Bamberger Juden in aller Welt.

Wenn Loebl voraussichtlich im Mai nach Bamberg kommt, will er sich mit Starz treffen. Er hegt, wie man bei der Kultusgemeinde weiß, Hoffnungen, in dem Wahl-Bayreuther einen Helfer oder Nachfolger zu finden, der die weltweite Information der alten jüdischen Gemeindemitglieder fortsetzt.

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
04. Mai 2001

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© by Thomas Starz