Quelle: Fränkischer Tag Bamberg, vom 12.3.2001

Erneut antisemitischer Anschlag in Weiden

Farbe gegen Gedenkstein für Holocaust-Opfer

WEIDEN. Im oberpfälzischen Weiden hat es in der Nacht zum Sonntag zum wiederholten Mal einen antisemitischen Anschlag gegeben. Unbekannte Täter warfen eine Flasche mit weißer Farbe gegen einen Gedenkstein für die Holocaust-Opfer. Das Denkmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden war bereits im vergangenen Jahr einmal geschändet worden. Außerdem gab es seit dem Frühjahr 2000 mindestens vier weitere antisemitische Anschläge in Weiden.Der dreieinhalb Meter hohe Gedenkstein in der Weidener Innenstadt, auf dem ein Davidstem zu sehen ist, war von einer Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit errichtet worden. Wie bei vorangegangenen Anschlägen hatte die Kriminalpolizei zunächst keine Hinweise auf die Täter. In den vergangenen Monaten hatte es zwei Anschläge gegen die Weidener Synagoge gegeben. Dort wurden Scheiben zertrümmert und ebenfalls eine Farbflasche auf das Gemeindehaus geworfen. Bei dem Geschäft der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde wurden bereits zwei Mal Schaufenster mit Pflastersteinen eingeworfen. Die Vorsitzende erhielt zudem mehrfach Drohbriefe mit Neonazi-Hetz-parolen».

Kein Eintritt für Rabins Enkelin

Ein Münchner Gastwirt hat der Enkelin des früheren israelischen Ministerpräsidenten Izchak Rabin den Zutritt zu seinem Lokal verweigert. Nach Informationen der Münchner „Abendzeitung" wirft eine Konzertveranstalterin dem Wirt Volksverhetzung und Beleidigung vor, weil er die« 24-Jährige nicht bei einem Benefizabend in seiner Gaststätte auftreten lassen wolle. Noa Ben Artzi-Pelossof war bei der für Sonntagabend geplanten Veranstaltung als Ehrengast eingeladen. Der Wirt verteidigte sich mit dem Hinweis, er habe die Veranstaltung nur wegen ihres politischen Charakters abgelehnt.

 

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
31. März 2001


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