Quelle: Fränkischer Tag Bamberg, vom 26.1.2001

Kein Stellenabbau bei Karstadt (ehemals Hertie)

Im Bamberger Haus wird lediglich umstrukturiert

Die Hiobsbotschaften aus dem Hause Karstadt werden in Bamberg mit großer Sorge vernommen. Doch die Befürchtungen, dass es auch hier zu einem Abbau von Stellen kommen werde, verneint Geschäftsleiter Alfons Distler.

von Gertrud Glössner-Möschk

Im Bamberger Haus wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, versichert Distler. "Unsere Infrastruktur stimmt noch!" Keiner der insgesamt 253 Beschäftigten werde seinen Arbeitsplatz verlieren. Es seien lediglich Um- bzw. Versetzungen zwischen den einzelnen Abteilungen vorgesehen.

Glückliche Umstände verhindern es seinen Worten zufolge, dass auch Bamberg die bittere Pille des Personalabbaus schlucken muss. Zum einen war es der Umbau des Hauses und die tiefgreifende Modernisierung im Jahre 1996, die dem damaligen Hertie-Kaufhaus neuen Schwung und Aufschwung verliehen haben.

Zum anderen seien aber auch im Jahr 2000 sehr gute Umsätze erzielt worden, so dass der Geschäftsverlauf den Personalbestand rechtfertige. In dieser glücklichen Lage befänden sich leider die wenigsten der Karstadt- bzw. Hertie- Häuser, bedauert Distler.

Hätte Karstadt in Bamberg Stellen streichen müssen, wären vor allem viele jüngere Menschen betroffen gewesen. Das Durchschnittsalter der laut Distler "sehr jungen Mannschaft" liegt bei nur 36 Jahren. Regelmäßig bildet sein Haus mehr als 20 Jugendliche zu Kaufleuten aus; davon werden jeweils die meisten nach der Prüfung übernommen.

Distler tritt Meldungen in den Medien entgegen, denen zufolge Karstadt einen Kahlschlag ausführen und 7000 Arbeitsplätze abbauen will. Tatsächlich sei es nur die Hälfte, was allerdings "schon schlimm genug" sei, wie er einräumt. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen veröffentlichte diese Woche die Nachricht, dass in Bayern 420 Vollzeitstellen gestrichen werden sollen.

 

 

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
26. Januar 2001


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