Ulrich Schmidt-Arras, Lehrer am Ehrenbürggymnasium, hatte die Idee bei einem Klassensprecherseminar zusammen mit zwölf Schülern entwickelt und organisiert. Am Ende zeigte er sich "zufrieden und glücklich", weil viel mehr als erwartet, aber auch viele Lehrerkollegen und Eltern teilgenommen haben und es "keinerlei Zwischenfälle" gab. Was ihm von der Polizei, die mit mehreren Fahrzeugen zugegen war, bestätigt wurde.

NPD-Sympathisanten, die auf einigen Sammelplätzen Flugblätter aus dem Autofenster warfen, wurden als Spinner abgetan.

Schmidt-Arras ist deshalb froh über den erfolgreichen Verlauf der Aktion, weil sie auf freiwilliger Basis geschah. Die Schulen wurden informiert und eingeladen, die Teilnahme den Schülern frei gestellt. Er schätzt, dass 20 bis 30 Prozent der Schüler aus den weiterführenden und den Hauptschulen - der Raum Gräfenberg war aufgrund der Entfernung ausgespart - teilgenommen haben. Sein Dank galt Landrat Reinhardt Glauber (der die 7,5 Kilometer lange Strecke mit dem Fahrrad abfuhr) dafür, dass der Landkreis die Transportkosten übernommen hatte, und Josef Dorsch vom ÖPNV-Referat, der den Einsatz der Busse managte.

Viele Schüler führten Transparente oder Plakate mit sich, die sie bei Workshops oder im Werkunterricht gebastelt hatten. Die Botschaften waren eindeutig: Wir gehören zusammen, Gewalt ist out, Mein Freund ist Türke, Nazis raus. Die meisten hielten brennende Kerzen in Händen. Und die Sonne strahlte dazu. Die Lichterkette am Nachmittag war eh nur als symbolisches Zeichen gedacht. Das merkten auch die Autofahrer auf der B470.

Da tat es auch nichts zur Sache, dass die Lichterkette an manchen Stellen nicht geschlossen war. Diese Absicht hatte man ja von Anfang an nicht.
Michael Wuttke