Quelle: Fränkischer Tag Bamberg, vom 10.1.2001

9000 Meter für die Menschlichkeit

Schüler des Landkreises demonstrieren am 25. Januar mit einer Lichterkette für Toleranz

FORCHHEIM. Die Idee wurde bei einer Klassensprechertagung des Ehrenbürg-Gymnasiums geboren, mittlerweile haben sich hunderte Schüler im ganzen Landkreis dafür begeistert.

Am Donnerstag, 25. Januar, wollen sie mit einer Lichterkette zwischen Forchheim und Ebermannstadt ein Zeichen setzen - gegen Fremdenhass, Rassenhass und gegen Gewalt. Oder positiv ausgedrückt: Die Kinder und Jugendlichen wollen zeigen, dass an ihren Schulen Toleranz und Menschlichkeit vorherrschen. Das Datum der Lichterkette, die möglichst lückenlos entlang der B470 Reuth mit Ebermannstadt verbinden soll, ist nicht zufällig gewählt. Am 27. Januar jährt sich der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zum 56. Mal. Aus organisatorischen Gründen wollten die Schüler ihre Aktion aber nicht auf diesen Samstag legen; damit sich möglichst viele Schüler/innen beteiligen, wurde die symbolträchtige Aktion zwei Tage vorgezogen.

Landrat Reinhardt Glauber hat die Unterstützung des Landkreises zugesagt. Die äußert sich in erster Linie im kostenlosen Bustransport. Um 14 Uhr am 25. Januar werden die jungen Demonstranten an den jeweiligen Schulen abgeholt.

Die meisten der bislang 1000 Zusagen kommen übrigens aus der Forchheimer Zentralvolksschule. Die Organisatoren am Ehrenbürg-Gymnasium gehen davon aus, dass mindestens 2000, der rund 7500 Schüler des Landkreises sich entlang der Bundesstraße mit Kerzen, Fackeln und Transparenten aufstellen werden.

Unabhängig von der Lichterkette wollen die Schulen auch künftig Aktionen mit ähnlichem Tenor starten. Wie Verbindungslehrer Ulrich Schmidt-Arras (Ehrenbürg- Gymnasium) dem FT sagte, ist zum Beispiel daran gedacht, eine Informationssäule gegen Gewalt aufzustellen, eine Veranstaltung mit dem Türkischen Kulturverein anzubieten oder Autorenlesungen und Umfragen anzuleiern.

Vom Ehrenbürg-Gymnasium darf man schon deshalb Impulse in dieser Richtung erwarten, weil hier auch ein Arbeitskreis gegen Fremdenhass, Rassenhass und Gewalt aktiv ist.

Es gibt aber auch entgegengesetzte Intentionen unter den Schülern des Landkreises. Einige, die sich der "rechten Szene" zurechnen, wollen (laut Schüler-Aussagen) am 25. mit einer Gegendemonstration aufwarten.

Nicht nur deshalb wird die Polizei präsent sein; sondern auch, um die Demonstranten vor dem Verkehr zu schützen. Um Gefahren beispielsweise an der Weilersbacher Kreuzung zu vermeiden, wird die Lichterkette an dieser Stelle unterbrochen.

Aber auch bei großer Beteiligung wird es ohnehin nicht zu einer lückenlosen Menschenschlange von Reuth bis Ebermannstadt reichen. Neun Kilometer lang ist die Strecke. Da müssten sich neben den Schülern noch ziemlich viele Bürger beteiligen, um die Lückenlosigkeit zu erlangen. Jede(r) ist eingeladen, ein Licht zur Kette beizutragen.
roe

 

 

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
18. Januar 2001


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