Quelle: Fränkischer Tag, 2. Juni 2005, Seite 9
von
Gottfried
Pelnasch
Was
für Zeichen. Schon von außen. Ein kraftvolles Industriedenkmal, funktional,
fast eine Bastion. Drinnen die uralten Vorschriften. Keine Heiligenbilder, kein
Altar, keine Märtyrer-Skulpturen, kein üppiger Blumenschmuck – hier regiert
das WORT Gottes. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen. Der
Thoraschrein, bunte Fenster, natürliches Licht. Einkehr, Andacht, Würde. Eine
prunklose Oase, die zum Lebensquell führt – so ganz anders, so ganz
anziehend. Gerade in einer Kirchenstadt wie Bamberg ein wunderbarer, neugierig
machender, befruchtender Kontrapunkt. Und beileibe keine Konkurrenz, sondern
bedingungslose, willkommene Bereicherung.
Die
neue Synagoge, sie setzt zweifellos auch ein Zeichen für das wachsende
Selbstbewusstsein unserer jüdischen Freunde und ist ein eindringliches Mahnmal
gegen aufkeimenden Rechtsradikalismus und Antisemitismus, gegen Vorurteile und
Intoleranz. Mit sympathischer Beharrlichkeit hat die Israelitische
Kultusgemeinde ihr großes Ziel nicht aus den Augen verloren, jetzt ist sie
angekommen. Dafür gebühren ihr Respekt und Dank.
Reichen
wir die Hand zu einem dialogreichen Miteinander: Die neue Synagoge als
Begegnung zwischen den Religionen und Kulturen – eben ein Haus für alle
Bamberger.
Diese Seite wurde zuletzt
bearbeitet am
26. Juni 2005
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